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zurück - Leseprobe - Rezensionen


ISBN 978-3-940640-15-4

Antigone


von Jochen Bauer
Taschenbuch, ca. 123 Seiten.
Preis: 14.90 Euro
*inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten
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Leseprobe "Antigone":

Die Schönheit, der Tod
(Antigone!)

Ich bin Antigone, die Schöne, und wie alles
was schön ist, bin ich vergänglich.
Ich bin vollendet und als Vollendete
werde ich fallen von der Empore
meiner Göttlichkeit.
In mir ist alles ein Scheinen ohne
Erkenntnis
eine Sinnlichkeit
ohne Gehalt.
In mir ist kein Harmonieausdruck
und kein Weltgeist des Absoluten er-
klärt sich.
Ich bin zerrissen, ich bin leer.
Ich bin reine Mathematik, ich bin
Linie, Form und Struktur, Ordnung
ohne Bezug zu mehr.
Ich bin vollendet, ich bin eitel, ich bin die
Nichtigkeit und ich strebe zum Nichts.
Ich, Antigone!
Eine kalte, wächserne Schönheit
bin ich wie eine tönerne
Hand, die sich tränken will
in Blut, den Trank der Gedärme.
Ich bin das Wesen des Nichts
die reine Oberfläche und so leer wie
ein Ton über allem.
Meine Göttlichkeit ist Linie und
Gott ist tot, eine Zahl.
Seht ihr mich, fallt ihr in eine Note
unendlicher Trauer, hoch
und singulär über der Welt -
die Melodie des
Lebens, denn ihr seht mich fallen
seht die Vergänglichkeit alles Schönen
in mir, Antigone!
Ich zeige euch die Endlichkeit
allen Seins, ich, die Schöne.
Doch mein Blick trifft euch wie
Donner in der Nacht, ein Augen-
aufschlag als ein Hauch aus Wind
und alles Irdische ist getränkt in Schön-
heit wie in Erde, dieser Windzug des
Sterbens, der gleitet
als ein Licht.
Und ich strebe zum Nichts, in den
kalten Hades der Nacht.
Das Wesen der Schönheit ist der
Tod.
Ich bin vollendet, ich, Antigone
und ich falle und ihr seid am Leben.
Das Schicksal
das unendliche
nur ein fahler Laut.

Alles ist schön.
Ich sterbe.
Alles vergeht.

 

Der Raver/Antigone

Ich bin Antigone und mein Schmerz ist tantalisch.
Niemand wird mich je erreichen.
Ich bin zu schön für ein irdisches Sein.
Die Straßen sind Dornen am Wegrand
und ich pflücke sie nicht
ich gleite vorüber wie die ausgegossenen
entkleideteten Stahltürme meiner Finger
die sich krallen in den Asphalt
der verdampft mit meiner Bitterkeit
meiner ach-so-gefälligen Bitterkeit.
Ich pflücke sie nicht, die Städte
wie achtlose Blumen, die der Weg-
rand streut als Betten der Liebe
und sie sind Spiegel
wie 10 Nägel meiner Finger
in denen ich mich blende als gottlose
Träne, wenn sie ertrinkt, nur ein See
aus Licht.
Ich bin alleine, für immer.
Ich ertrinke in Einsamkeit, ich brenne in Licht.
Ich bin das Licht, das euch blendet
nicht mich.
Ich.
Für immer im Tag.
Leb wohl, Welt, jetzt bist du
ferner als jedes Winken einer
wollüstigen Hand.
Die Zweisamkeit, nur ein Traum
wie ein wehender Schal und
alles ist Luft.
Ich friere.
Ich bin alleine.
Antigone.

Zerrinnende Schönheit, eine frostge-
borene Träne, die auf Fassade
auf Schminke fußt
wie das Lachen der Clowns
am blaukalten Morgen
und da ist nichts ist in mir
nichts, nur endlose Leere.
Die himmelwärts stürzende Linie
eine Kathedrale aus Gotik
die erstarrt zu Musik und
alles zerfällt in die Linien des
mächtigen Nada.
& Allumfassend ertränkt es wie
bittere Sehnsucht, ein Ver-
langen ohne Ziel und so halt-
los wie die Flügel des Eden.

Es ist Winter, ein ewiger Winter
und die Nacht beginnt.




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Rezensionen


Rezension von Gabriela:


Jochen Bauer gewährt Einblick in die Tiefe seiner Gefühlswelt, bricht Tabus und offenbart allzu bekannte Sehnsüchte, die er besiegt in einem persönlichen Befreiungsakt durch Grenzüberschreitung all seiner Möglichkeiten. Antigone ist ein Buch für "Nachtaktive", aber keineswegs nur für solche, die nach unzähligen, seelenlosen Begegnungen farbloser Momente nach dieser Lektüre Einkehr halten in ein gestärktes "ICH". Das Buch ist ein klangvolles Werk gelebter Träume, beruhend auf Lebens- und Überlebenshilfe, nicht nur für "fallende Engel". Magische Fotos des Künstlers begleiten das Werk, setzen zusätzlich geheimnisvolle Akzente. Somit bleibt nur zu urteilen: Ein Gedichtband der besonderen Art. Stark und Lesenswert !

War diese Rezension für Sie hilfreich? ja   nein

Rezension von Zwergnase73:


Eigenwillige Poesie, die stilsicher das Verdorbene im Nachtleben in den Mittelpunkt rückt. Obwohl man beim Lesen auch gerade den schweren Kopf am Morgen danach fühlen kann, möchte man sich am nächsten Wochenende selbst in die Nacht stürzen. Deftig und nicht Jedermanns Sache, aber für Fans überragend gut.

War diese Rezension für Sie hilfreich? ja   nein

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