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ISBN 978-3-940-64068-0

Grenzland - Tagträume


von Roman Reischl
DIN A 5, ca. 354 Seiten.
Preis: 9.90 Euro
*inkl. Mwst. zzgl. Versandkosten
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Leseprobe aus "Grenzland - Tagträume":

Das Sammelwerk „Grenzland“ des Reichenhaller Autoren Roman Reischl ist eine literarische Reise durch die Welt von Tagen und Nächten dieser Erde. Der aus einem Grenzland stammende Schriftsteller entführt Sie durch viel Wortwitz, unheimlich viel Kreativität und einem gewissen Charme in fesselnde Storys, aussagekräftige Gedichte und bezaubernde Prosa.

Fünf Jahre des Schreibens machen sich bezahlt. Von den Bergen bis ans Meer ist für jeden begeisterten Leser ein riesiges Spektrum an vielfältigem Textmaterial zusammengestellt worden.

 

Gymnastisches Streben

Durch die Tatsache, dass die neue Schule in der Stadt war, begann Aaron, ein bisschen selbstbewusster zu werden. Seine Kreise erweiterten sich. Viele seiner Leute machten sich nun gemeinsam mit ihm über die Jungen aus seinem Vorort lustig. Das gefiel ihm natürlich. Die Schulnoten der ersten beiden Jahre auf dem Gymnasium konnten sich sehen lassen. Man musste lediglich hinnehmen, dass in dieser Schule bereits in diesem Jahrgang ein Gruppenzwang im Bezug auf Klamotten entstand. Glücklicherweise stand ein Opa bereit, der wirklich alles für seinen Enkel tat. Zeitweise war das aber auch zuviel des Guten – Aaron´ s Mutter kämpfte oft machtlos dagegen an. Sie wollte einfach nur das Beste für die Familie.

Mit dreizehn Jahren verliebte sich der Junge das erste Mal. Das Mädchen war seit der siebten Klasse zu seinem Bildungszweig gestoßen. Ihre unbekümmerte Art verzauberte den extrem schüchternen Aaron. Als er dann begann, ins Jugendzentrum zu gehen. Taute er glücklicherweise immer mehr auf.

Die Vielfalt der Jugendkulturen in den neunziger Jahren faszinierten ihn. Fleißig las er jede Woche die „Bravo“. Bis auf die musikalische Ausrichtung kam er mit seinem eigenen Style aber noch nicht so ganz zu Recht. Andauernd fühlte er sich zu dünn. Oft trug er sogar im Sommer zwei Hosen übereinander, damit die knochigen Knie nicht so zur Geltung kamen. Nichtsdestotrotz interessierten sich nach und nach die Mädchen für ihn, ob aus der Klasse oder in der Diskothek. Er war etwas feinfühliger und zarter als die anderen Kerle, das kam an.

Aaron gewann zunehmend an Attraktivität. Seine Leistungen in der Schule ließen im Gegensatz dazu nach. Er wurde faul, machte seine Hausaufgaben nur selten und fiel in dieser pubertären Phase ein Jahr zurück. Im Wiederholungsjahr kam es in den naturwissenschaftlichen Fächern zu keinen wesentlich besseren Ergebnissen kam, musste er in die Mittelschule wechseln. Die reine Knabenschule wurde zum notwendigen Übel. Aaron bemühte sich um einen externen, qualifizierenden Hauptschulabschluss, um etwas in der Hand zu haben für die kommende Berufsausbildung. Die Schriften des Igels hatte er noch immer nicht entschlüsselt, doch er hielt seinen Fund eisern geheim.

 

Der Unfall

Wer fährt so spät noch durch Nacht und Wind? Es ist Manuel, der für eine Spedition arbeitet. Diesmal ist er in Südfrankreich unterwegs. Noch am Tag zuvor war er bei der Geburt seiner Tochter Lea gewesen. Nicht, dass er selten übermüdet seinen Dienst antrat – das geschah oft genug berufsbedingt. An jenem Abend war er besonders geschafft. Hatte er doch schon fast 1000 km zurückgelegt und es war immer noch kein Ende in Sicht.

An einer der zahlreichen Mautstationen orderte er nun zum vierten Mal einen doppelten Espresso. Ein junger Mann, keine 30 Jahre alt, kam auf ihn zu, um ihn zu fragen, ob er ein Stückchen mitfahren dürfe. Nach Marseille wollte er. Manuel´ s Route ging durch die Provence bis nach Cannes, insofern sah er kein Problem darin. Sein Fahrgast gab sich als Journalist aus Belgien aus.

„Ich heiße René und stamme aus Lüttich“, erzählte er.

Sein französisch klang tatsächlich etwas flämisch. Manuel hatte sich durch seine Fahrten durch halb Europa Grundkenntnisse in verschiedenen Sprachen angeeignet.
Wieder auf der Autobahn angelangt, begann sich trotz der Uhrzeit der Verkehr zu stauen. Der Grund war ein Unfall auf der Gegenspur, der an Heftigkeit nicht zu überbieten war. Ein LKW war über die Leitplanke in den Gegenverkehr geschossen. In Richtung Cote d` Azur wurden fünf Fahrzeuge förmlich zerquetscht.

In den Autos befanden sich drei Familien und zwei junge Ehepaare. Der Lenker des Lastfahrzeuges war am Steuer eingeschlafen. Manuel und René sahen die Einsatzkräfte mit Blinklicht. René blickte zu ihm herüber:

„Du hast bestimmt Familie.“

„Ja“, entgegnete ihm Manuel.

„Deshalb kündige ich morgen. Der Druck wird nicht das Leben des Vaters meiner Tochter aufs Spiel setzen.“

René verriet ihm daraufhin, dass er kein belgischer Pressemann ist. Er wollte Manuel´ s Fahrzeit verzögern. Danach stieg er wortlos aus dem Führerhaus. Jedoch vergaß er seinen Filzhut und den Schal.

Eine Woche später kam Manuel zu Hause an. Gelöst und glücklich nahm er seine Frau und das Neugeborene in den Arm.

Aus seiner schweren schwarzen Ledertasche spitzten die Utensilien des bizarren Mitfahrers.

„Wo hast du Großvaters Mütze und Schal gefunden, Schatz? Mama und ich suchten lange danach, nachdem er verstarb. Nicht einmal im Sommer ging er ohne das aus dem Haus. Wir durchsuchten die ganze Wohnung.“

Manche Menschen hinterlassen Markenzeichen für die Ewigkeit. Manchmal dauert die Ewigkeit nur wenige Sekunden.

„Ich glaube an Schutzengel, besser gesagt an Erbgut und Halt, besonders durch die, die von uns gegangen sind“, krächzte Manuel´ s Oma aus dem Hintergrund, bevor die Tagesschau begann.

 

Elemente

WASSER

Das Wasser ich brauch´ es
Bestehe selber daraus
Gebt allen zu trinken
Schafft Möglichkeiten

ERDE

Die Erde
Ich brauch´ sie
Sie gibt Halt
Bodenständigkeit
Schafft sie zu erhalten

LUFT

Die Luft
Ich brauch´ sie
Zum Atmen, zum Sein
Freiheit und Raum
Schafft, dass sie rein ist

FEUER

Das Feuer ich brauch´ es
Um zu heizen, zu kochen
Wärme und Licht
Schafft, dass es gleichmäßig brennt

LIEBE

Die Liebe ich brauch` sie
Als fünftes Element
Geborgenheit und Treue
Ohne Spießertum und Vorurteile
Schafft, dass sie sich vermehrt

 



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